Auf Skitouren in den Dolomiten
Im März wurde ich vom Hotel Marica auf eine Skitourenwoche im Eggental (Val d’Ega) eingeladen. Mit drei Skitouren in den Dolomiten, einer Schneeschuhtour und einem Skitag war für mich bestes Programm geboten. Hier sind meine Eindrücke dieser Woche in den winterlichen Bergen von Südtirol und Trentino. Mehr über das Hotel Marica und seine Wintersportangebote findet ihr hier:
Das ruhige Eggental etwa 20 Minuten entfernt von Bozen bietet einen super Ausgangspunkt für Touren in verschiedene Richtungen. Direkt vor der Haustür laden der Latemar und das Weißhorn zu verschiedenen Aktivitäten ein. Und auch der beeindruckende Rosengarten (Cantinaccio) und das Val di Fassa sind schnell zu erreichen. Und so freute ich mich schon am Abend des Anreisetages bei gutem Essen und Livemusik auf die erste Tour.
Tag 1: Skitour zum Tschigolade Pass (2550m)
Mit zwei Mitstreitern aus der Schweiz und unserem Skitourenführer ging es gleich am ersten Tag ins Herz des Rosengartens. Auf einem frisch eingeschneiten Forstweg liefen wir bis zu Gardeccia Hütte. Von dort aus knickte unsere Route auf unberührtes Terrain Richtung Tschigolade Pass ab. Immer steiler ging es auf die unüberwindbar wirkenden Wände und Pfeiler des Rosengartens zu, vor denen man sich winzig vorkam. Über eine Rampe kamen wir mit vielen Spitzkehren im tiefen Schnee nach und nach höher. Trotz der Wolken, die die höheren Gipfel nicht freigeben wollten, bot sich uns so schon bald eine klasse Winterkulisse. Angekommen am Tschigolade Pass genossen wir bei Windstille den Ausblick über den Rosengarten.
Danach hieß es abfellen und ab in den unbefahrenen Powder. Was für ein Gefühl hier im pulvrigen Schnee eine neue Linie zu ziehen. Nach einigen Turns löste sich bei Jaap — einem der Schweizer — der Ski von der Bindung und bremste nicht wie vorgesehen von selbst im Schnee. Langsam konnten wir beobachten wie sich der Ski in einer steilen Rinne nach unten verabschiedete. Unser Bergführer gab kurzerhand Jaap einen Ski ab und fuhr selbst mit nur einem Ski gekonnt die steile Rinne hinunter. Wir drei setzten die Abfahrt durch den tiefen Pulverschnee auf der Aufstiegsroute fort. Weiter unten erwartete uns unser Bergführer schon mit Jaaps Ski. Bei besten Bedingungen ging es Schwung für Schwung zurück ins Tal.
Tag 2: Skifahren in Obereggen im Skicenter Latemar
Die ganze Nacht durch schneite es und auch für den restlichen Tag war Schneefall angesagt. Gabriel, der Teil der Familie Eisath ist, die das Hotel Marica führt und der selbst passionierter Wintersportler und Fotograf ist, schlug vor Skifahren im Skicenter Latermar zu gehen. Vom Hotel aus fährt man nur 10 Minuten zum Asgangspunkt nach Obereggen. Es kam so viel Schnee runter, dass die Pisten nach jeder Abfahrt quasi neu beschneit waren. Und auch abseits der Piste herrschten beste Verhältnisse. Zusätzlich waren im Skigebiet wegen des starken Schneefalls und der dichten Wolken die Pisten fast leer. So hatten Gabriel und ich einen super Skitag mit jeder Menge frischem Pulver. Nachdem man sechs Stunden non-stop auf der Piste im Schneegestöber Kalorien verbrannt hat, freut man sich bei der Rückkehr natürlich besonders über ein tolles Vier-Gänge Menü im Hotel Marica.
Tag 3: Schneeschuhwanderung am Weißhorn
Der starke Schneefall hielt an. Wenig sinnvoll bei schlechter Sicht weiter oben am Berg eine Skitour zu starten. Aber das Hotel Marica hatte auch noch eine Schneeschuhwanderung im Angebot, der ich mich anschloss. In der Gegend um das Weißhorn stapften wir durch tief verschneite Wälder und über weiße Hänge zur Isi-Hütte. Nach einem herzhaften Mittagessen ging es auf anderer Route durch das Winter-Wunderland zurück. Am Nachmittag gönnte ich mir im Hotel etwas Entspannung mit einigen Saunagängen und ein paar Bahnen im Pool.
Tag 4: Spontane Skitour auf die Kölner Hütte
Erstmal war Ausschlafen angesagt. Aber das Wetter war so gut, dass ich mich entschloss auch den designierten Pausetag für eine Solo-Skitour zu nutzen. Mit dem Bus fuhr ich in einer halben Stunde über Birchabruck nach Welschnofen. Von dort aus ging es erst über Pisten des Skigebiets Carezza Ski, dann auf verlassenen Waldwegen nach oben. Als sich der Wald lichtete, türmten sich die Wände des Rosengartens beeindruckend vor mir auf. Über weite, von kleinen Scheunen gespickte Flächen, stieg ich mit großartigem Dolomiten-Panorama weiter auf, bis ich wieder auf die Skipiste stieß. Hier war noch ein steiler und anstrengender Schlussspurt bis zur Kölner Hütte angesagt. Noch lange nachdem die Lifte geschlossen hatten, beobachtete ich wie die Wände des Rosengartens sich langsam orange färbten. In der Dämmerung carvte ich allein auf frisch präparierten Pisten zurück ins Tal. Per Anhalter war ich schon bald wieder zurück im Hotel — gerade noch rechtzeitig zum Abendessen.
Tag 5: Vom San Pellegrino Pass auf die Cima Bocche (2745m)
Bei wunderschönem Wetter hatten wir noch eine etwas größere Skitour auf die Cima Bocche im Auge. Zusammen mit Bernie von der ersten Skitour, Gabriel vom Hotel und unserem Skitourenführer stiegen wir erst durch dichten dann lichten Nadelwald bergan. Dann wurde es steil. Nach vielen Spitzkehren erreichten wir durch eine Rinne den Pass. Hier wurde es technisch etwas schwieriger, da wir über steile Felspassagen mussten, die nur teilweise mit Schnee bedeckt waren. Wir kamen aber gut durch und erreichten den Gipfel der Cima Bocche mit einem klasse Ausblick. Die Abfahrt durch die steile, felsige Passage gestaltete sich trickreich. Dafür wartete aber im Anschluss das Sahnehäubchen auf uns. Im besten Powder wedelten wir erst über die offenen Steilhänge und dann durch den Wald zurück nach unten.
Fazit: Meine Woche im Hotel Marica war ein tolles Erlebnis! Skitouren in den Dolomiten sind wirklich etwas Besonderes und eine super Möglichkeit die Dolomiten fernab der Touristenpfade kennenzulernen. Und auch wenn das Wetter oder die Schneelage für Skitouren mal nicht optimal ist, gibt es hier genügend Alternativprogramm wie Skifahren im Skicenter Latemar oder Carezza Ski, Schneeschuhwanderungen oder Entspannen im Spa-Bereich des Hotels.